Vertigoheel Logo
Eine Frau arbeitet am Laptop in gemütlicher Umgebung – Tipps gegen Schwindel bei Bildschirmarbeit

Buchstabensalat vor den Augen, Schwindel am Bildschirm?

Lesezeit ca. 3 Min

Längeres Arbeiten am Monitor kann zu visueller Überlastung, Nackenverspannungen und Gleichgewichtsstörungen führen. Doch mit der richtigen Ergonomie, regelmäßigen Pausen und bewusster Bildschirmnutzung lässt sich Schwindel bei Bildschirmarbeit effektiv reduzieren.

Schwindel bei Bildschirmarbeit kann durch verschiedene Faktoren entstehen, die oft in Kombination auftreten. Dabei spielen sowohl visuelle Überlastung, ergonomische Faktoren als auch unzureichende Beleuchtung und trockene Augen eine wichtige Rolle. Wenn diese Belastungen langfristig bestehen, kann es zu wiederkehrenden Schwindelanfällen kommen. Im Folgenden erfahren Sie, welche Ursachen hinter Schwindel durch Bildschirmarbeit stecken und wie Sie gezielt vorbeugen können.

Visuelle Überlastung und digitaler Sehstress

Lange Bildschirmzeiten führen häufig zu einer Überanstrengung der Augen, die auch als Computer Vision Syndrom (CVS) bekannt ist. Zu den typischen Symptomen gehören verschwommenes Sehen, Kopfschmerzen, trockene Augen und Schwindelgefühle.

Unsere Augen sind nicht dafür gemacht, stundenlang auf eine fixe, leuchtende Fläche zu starren. Besonders das permanente Fokussieren auf sich verändernde Inhalte – wie Scrollen, Videokonferenzen oder das Arbeiten mit kleinen Texten – kann das visuelle System stark fordern. Das Gehirn muss diese schnellen Anpassungen ständig verarbeiten. Dies kann nicht nur zu Müdigkeit, sondern auch zu Gleichgewichtsstörungen führen.

Darüber hinaus strahlen Bildschirme hohe Mengen an blauem Licht aus, das tief ins Auge eindringt und die Netzhaut stimuliert. Dies kann nicht nur die Melatoninproduktion beeinträchtigen (und den Schlaf stören), sondern auch zu Augenbelastung, Kopfschmerzen und einem instabilen Gleichgewichtsgefühl führen.

Tipp: Regelmäßige Bildschirmpausen, bewusstes Blinzeln und der Einsatz von Blaulichtfiltern können helfen, digitale Erschöpfung zu reduzieren.

Fehlende oder unzureichende Sehhilfen

Viele Menschen leiden unter unkorrigierten Sehproblemen, die im Alltag kaum auffallen, jedoch bei längerer Bildschirmarbeit zu starken Beschwerden führen können. Kurz- oder Weitsichtigkeit, Hornhautverkrümmung oder Altersweitsichtigkeit können die Augen zusätzlich belasten.

Fehlende oder falsch eingestellte Brillen oder Kontaktlinsen zwingen die Augen dazu, ständig Anpassungsarbeit zu leisten. Das kann dazu führen, dass sich die Augenmuskulatur verkrampft, die Augen ermüden, und ggf. auch Schwindelanfälle oder Benommenheitsgefühle auftreten.

Besonders bei Bildschirmbrillen oder Gleitsichtbrillen kommt es oft vor, dass der Blick durch den falschen Bereich der Brille fällt, was wiederum zu einer Fehlhaltung des Kopfes führt. Diese ungewollte Kopfbewegung kann das Gleichgewichtssystem beeinflussen und somit Schwindel auslösen.

Tipp: Lassen Sie regelmäßig Ihre Sehkraft überprüfen und nutzen Sie speziell auf Bildschirmarbeit abgestimmte Brillen oder Kontaktlinsen, um Sehprobleme zu minimieren.

Ergonomische Defizite am Arbeitsplatz

Ein falsch eingestellter Arbeitsplatz kann sich nicht nur auf den Rücken und die Schultern auswirken, sondern auch Schwindel verursachen. Besonders eine schlechte Sitzhaltung oder eine nicht optimale Monitorhöhe führen oft zu einer Überlastung der Nackenmuskulatur.

Wenn der Kopf über längere Zeit nach unten oder oben geneigt ist, kann das die Durchblutung im Nackenbereich beeinträchtigen und damit das Gleichgewichtssystem beeinflussen. Viele Menschen entwickeln durch stundenlange Fehlhaltungen unbewusst eine Verspannung der oberen Halswirbelsäule, die sich direkt auf das Gleichgewicht auswirken kann.

Auch eine zu hohe oder zu niedrige Bildschirmposition zwingt den Körper in unnatürliche Haltungen, wodurch Muskeln und Nerven unter Druck geraten. Diese Kombination kann nicht nur zu Kopfschmerzen, sondern auch zu Schwindelattacken führen.

Abbildung eines ergonomischen Arbeitsplatzes

Durch eine falsche Haltung am Arbeitsplatz kann Schwindel verursacht werden.

Tipp: Achten Sie darauf, dass der Monitor auf Augenhöhe steht und etwa 50 bis 70 cm Abstand zu den Augen hat. Zudem sollte die Sitzposition so eingestellt sein, dass der Rücken gerade bleibt und der Kopf nicht nach vorne kippt.

Unzureichende Beleuchtung und Bildschirmreflexionen

Blendendes Licht oder Reflexionen auf dem Bildschirm zwingen die Augen dazu, sich ständig neu anzupassen. Besonders helles Sonnenlicht oder grelle künstliche Lichtquellen können die Wahrnehmung verzerren und das Gleichgewichtssystem verwirren.

Eine schlechte Beleuchtung kann zudem die Lesbarkeit von Texten erschweren und dazu führen, dass die Augen sich stärker anstrengen müssen. Dies führt langfristig zu visueller Ermüdung, Kopfschmerzen und Schwindelgefühlen.

Besonders problematisch sind große Helligkeitsunterschiede zwischen Bildschirm und Umgebung – beispielsweise, wenn man in einem dunklen Raum vor einem sehr hellen Monitor arbeitet. Diese fehlende Balance zwischen Umgebungslicht und Bildschirmlicht kann das Sehsystem überfordern und zu Unwohlsein führen.

Tipp: Vermeiden Sie direktes Sonnenlicht oder blendende Lichtquellen im Arbeitsbereich. Nutzen Sie stattdessen eine indirekte, warme Beleuchtung und passen Sie die Bildschirmhelligkeit an die Umgebung an.

Verminderter Lidschlag und trockene Augen

Bei konzentrierter Bildschirmarbeit blinzeln wir oft weniger als die Hälfte der normalen Frequenz. Dadurch wird der natürliche Tränenfilm nicht ausreichend erneuert und kann zu trockenen, gereizten Augen führen.

Trockene Augen beeinträchtigen nicht nur das Sehvermögen, sondern können auch das visuelle Gleichgewichtssystem destabilisieren. Dies kann sich in Form von verschwommenem Sehen, Augenbrennen, Müdigkeit und sogar Schwindelgefühlen äußern.

Zudem kann trockene Luft – etwa durch Klimaanlagen oder Heizungen – das Problem verstärken, da sie den Feuchtigkeitsgehalt der Augen weiter reduziert.

Mann sitzt mit geschlossenen Augen am Schreibtisch und legt sich zurück - Augen regelmäßig entspannen

Regelmäßige Pausen entspannen die Augenmuskulatur und reduzieren die Belastung.

Tipp: Bewusstes Blinzeln, regelmäßige Pausen und Augentropfen helfen, die Augen feucht zu halten und Beschwerden zu reduzieren.

Schwindelfrei am Bildschirm: 6 Präventive Maßnahmen

Um Schwindel bei Bildschirmarbeit vorzubeugen, sollten Sie folgende Maßnahmen in Ihren Arbeitsalltag integrieren:

  1. Regelmäßige Pausen einlegen

    Alle 20 Minuten für 20 Sekunden auf einen Punkt in 6 Meter Entfernung schauen. Dies entspannt die Augenmuskulatur und reduziert die Belastung.

  2. Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung

    • Monitorhöhe: Bildschirm auf Augenhöhe positionieren

    • Sitzhaltung: Ergonomischen Stuhl verwenden und eine gerade Sitzposition einnehmen

    • Arbeitsplatzbeleuchtung: Blendungen und Reflexionen vermeiden

  3. Augen regelmäßig untersuchen lassen

    Eine gut angepasste Sehhilfe kann Schwindel und Kopfschmerzen durch Überanstrengung der Augen verhindern.

  4. Ausreichend trinken und gesunde Ernährung

    Eine gute Flüssigkeitszufuhr (Wasser, ungesüßter Tee) und ein nährstoffreiches Frühstück helfen, den Kreislauf stabil zu halten.

  5. Blaulichtfilter und Bildschirmbrillen nutzen

    Spezielle Blaulichtfilter oder Bildschirmbrillen reduzieren die Belastung der Augen und beugen visuellem Stress vor.

  6. Bewegung in den Alltag integrieren

    Regelmäßige Bewegung lockert die Muskulatur und verbessert die Durchblutung – ein wichtiger Faktor, um Schwindel vorzubeugen.

Schwindelfrei lesen & am Bildschirm arbeiten - FAQs: Die wichtigsten Fragen im Überblick

Warum kann Bildschirmarbeit Schwindel verursachen?

Schwindel bei Bildschirmarbeit entsteht häufig durch eine Kombination aus visueller Überlastung, ergonomischen Mängeln und Muskelverspannungen. Lange Bildschirmzeiten fordern das Sehsystem, während eine schlechte Sitzhaltung oder ungünstige Beleuchtung den Gleichgewichtssinn beeinträchtigen können.

Welche Symptome treten bei Bildschirmarbeit auf?

Typische Symptome sind Benommenheit, verschwommenes Sehen, Kopfschmerzen, Augenbrennen und Gleichgewichtsstörungen. Einige Betroffene verspüren auch eine erhöhte Lichtempfindlichkeit nach längerer Bildschirmnutzung.

Wie kann ich Schwindel durch Bildschirmarbeit vorbeugen?

Regelmäßige Bildschirmpausen, eine ergonomische Sitzhaltung, ausreichende Beleuchtung und eine individuell angepasste Sehhilfe sind entscheidend. Auch gezielte Augenübungen und das bewusste Blinzeln helfen, die Augen zu entspannen.

Welche Rolle spielt das Blaulicht von Bildschirmen bei Schwindel?

Bildschirmlicht, insbesondere blaues Licht, kann die Augen stark beanspruchen und das Gleichgewichtssystem beeinflussen. Eine Blaulichtfilter-Brille oder ein Blaulichtfilter für den Monitor können helfen, die digitale Augenbelastung zu reduzieren.

Können falsche Brillen oder Kontaktlinsen Schwindel auslösen?

Eine falsch eingestellte Sehhilfe oder unerkannte Fehlsichtigkeit kann die Augen überfordern und zu Schwindel führen. Eine regelmäßige Augenuntersuchung stellt sicher, dass die richtige Korrektur für die Bildschirmarbeit genutzt wird.

Wie sollte mein Arbeitsplatz eingerichtet sein, um Schwindel zu vermeiden?

Der Bildschirm sollte auf Augenhöhe stehen, etwa 50 bis 70 cm entfernt sein und Reflexionen oder Blendungen sollten vermieden werden. Ein ergonomischer Stuhl mit einer aufrechten Sitzhaltung reduziert Nackenverspannungen, die ebenfalls Schwindel verursachen können.

Können trockene Luft oder Klimaanlagen Schwindel am Bildschirm verstärken?

Trockene Raumluft kann zu trockenen Augen führen, das Sehen erschweren und so Schwindel auslösen. Eine ausreichende Luftfeuchtigkeit im Raum sowie das regelmäßige Blinzeln oder die Nutzung von befeuchtenden Augentropfen können Abhilfe schaffen.

Ist Schwindel durch Bildschirmarbeit ein langfristiges Problem?

In den meisten Fällen kann Schwindel durch angepasste Arbeitsplatzbedingungen und eine bewusste Bildschirmnutzung vermieden oder reduziert werden. Falls die Beschwerden trotz Anpassungen bestehen bleiben, sollte eine augenärztliche oder neurologische Untersuchung erfolgen.