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Älteres Pärchen fährt mit dem Auto in den Urlaub.

Schwindel auf Reisen: Kinetose und Tipps gegen die Reisekrankheit

Lesezeit ca. 4 Min

Die Koffer sind gepackt und die Vorfreude groß – doch rund um den anstehenden Urlaub machen sich auch gemischte Gefühle breit: Was ist, wenn mir bei der Autofahrt, im Flugzeug oder auf dem Schiff schwindelig wird? Wie genau Schwindel auf Reisen entsteht und was Sie gegen die Kinetose tun können.

Schwindel fühlt sich häufig an, als sei man auf einem schwankenden Schiff – doch was, wenn wir uns gerade tatsächlich auf hoher See auf unserer lang ersehnten Urlaubsreise befinden? Dass wir auf einem Schiff seekrank werden können, haben wir sicher alle schon einmal gehört oder vielleicht sogar erlebt. Dahinter steckt die sogenannte Kinetose, bei der unser Körper empfindlich auf ungewohnte Bewegungsreize reagiert. Die typischen Symptome: Schwindel, Übelkeit, Schweißausbrüche, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Benommenheit.

Schiff, Auto oder Flugzeug: Schwindel auf Reisen

Doch seekrank können wir nicht nur auf einem Schiff werden, auch bei einer kurvenreichen Autofahrt, einer holprigen Busreise oder bei Turbulenzen im Flugzeug kann uns die Reisekrankheit zu schaffen machen. Und sogar Simulationssysteme und virtuelle Realitäten können ähnliche Beschwerden auslösen – täuschend echt wie sie mittlerweile ja sind. Schwindel und die begleitenden Symptome sind dann ein häufiges Übel, hören in der Regel aber nach einiger Zeit wieder von allein auf. Spätestens dann, wenn wir an unserem Ziel angekommen sind – oder die Virtualität verlassen haben. Auch wenn die Kinetose als harmlos gilt, können die Beschwerden uns aber gerade bei der wohlverdienten Urlaubsreise gehörig die Vorfreude verderben. Deshalb haben wir ein paar wertvolle Tipps, was Sie gegen die Kinetose tun können. Vorher schauen wir uns an, wie genau die Reisekrankheit eigentlich entsteht.

Wie entsteht eine Reisekrankheit?

Unser Körper ist ständig damit beschäftigt, bewusste und unbewusste Bewegungen zu koordinieren, um das Gleichgewicht zu halten. Dafür nutzt er Informationen von verschiedenen Sinnesorganen, die an unserem Gleichgewichtssinn beteiligt sind, um unsere genaue Position im Raum zu bestimmen. Normalerweise verarbeitet unser Gehirn diese Informationen zu einem klaren dreidimensionalen Bild. Auf Reisen können sozusagen Widersprüche entstehen – und das funktioniert so: Wenn wir in einem Auto sitzen, nehmen unsere Augen Bewegungen wahr, z.B. von der Umgebung oder anderen Autos. Unser Körper bewegt sich aber nicht, also stellt unser Gleichgewichtsorgan im Innenohr keine Bewegung fest. Oder andersherum: Wir sind auf einer kurvenreichen Straße unterwegs und lesen dabei ein Buch. In diesem Fall werden Bewegungen und Erschütterungen des Körpers bei den Kurvenfahrten registriert, unsere Augen können diese Bewegungen aber nicht sehen, da sie auf die Buchstaben im Buch fixiert sind. In beiden Fällen entsteht ein Widerspruch zwischen verschiedenen Sinneseindrücken. Unser Körper ist überfordert und reagiert mit den typischen Symptomen der Kinetose. Meist erholen wir uns aber relativ schnell wieder von der Reisekrankheit, sobald das Gehirn die verschiedenen Sinneseindrücke wieder in Einklang bringen kann. Besonders Kinder zwischen zwei und zwölf Jahren leiden oft an einer Kinetose.

Tipps gegen die Reisekrankheit

  • Im Auto oder Bus am besten auf Lesen als Zeitvertreib verzichten. Auch nach unten schauen kann die Symptome der Reisekrankheit verstärken. Versuchen Sie stattdessen, sich auf einen festen Punkt in Fahrtrichtung zu konzentrieren, wie den Horizont oder die Straße vor Ihnen.

  • Im Auto am besten neben den Fahrer setzen, in Bus und Bahn ist ein Platz in Fahrtrichtung ideal und im Flugzeug am Fenster über den Tragflächen. Auf einem Schiff ist die Mitte oft der beste Ort, um sich bei einer Kinetose aufzuhalten.

  • Wenn möglich, setzen Sie sich beim Autofahren selbst ans Steuer, da der Fahrer normalerweise weniger unter der Reisekrankheit leidet. Vermutlich, weil die Konzentration auf die Straße gerichtet ist.

  • Wenn Sie sich auf See unwohl fühlen, kann frische Luft bei der Reisekrankheit helfen. Sie können auch versuchen den Bewegungen des Schiffes zu folgen, besonders auf der windabgewandten Seite.

  • Vor und während der Reise ist leichte Kost und das Vermeiden von fettigen Speisen ein hilfreicher Tipp. Kauen kann auch bei Symptomen der Reisekrankheit helfen, daher sind Kaugummi, Äpfel und Möhren gute Begleiter. Ingwer unterstützt bei Übelkeit.

  • Ablenkung ist ebenfalls ein gutes Mittel, um die unangenehmen Begleiterscheinungen einer Kinetose zu lindern. Die Lieblingsmusik, spannende Hörspiele oder kleine Rätselspiele bringen Sie schnell auf andere Gedanken

  • Vor der Reise ausreichend zu schlafen ist wichtig, sodass ihr Körper fit und ausgeruht ist. Unser Gleichgewichtssinn kann sich dann besser auf ungewohnte Bedingungen und Bewegungen einstellen.