
Schwindel bei Kindern und Jugendlichen: Ursachen & Tipps
Schwindelgefühle sind bei Kindern und Jugendlichen tatsächlich erst einmal nichts Ungewöhnliches – und in der Regel verbergen sich keine ernsten Auslöser dahinter. Laut Statistik kommen bei Kindern und Jugendlichen Schwindelsymptome sogar häufiger vor als bei Erwachsenen. Dennoch ist es sinnvoll, Schwindel bei Kindern und Jugendlichen immer von einem Arzt abklären zu lassen, gerade wenn er öfter auftritt und andere Symptome wie Übelkeit und Kopfschmerzen hinzukommen – so sind Sie auf der sicheren Seite.
Schwindelgefühle im Kinder- und Jugendalter
Bei Kindern und Jugendlichen handelt es sich meist um einen sogenannten Pseudoschwindel, der durch eine vorübergehende Kreislaufregulationsstörung ausgelöst wird. Benommenheit, ein taumeliges Gefühl auf den Beinen und ein Schwarzwerden vor den Augen sind dafür typisch. Im Gegensatz dazu entsteht bei einem echten Schwindel das Gefühl, die Umgebung würde sich drehen oder zu Seite wegkippen. Hinter solchen Symptomen steckt meist eine Störung des Gleichgewichtsorgans im Innenohr oder den Nerven im Gehirn, die am Gleichgewichtssinn beteiligt sind. So ein echter Schwindel tritt aber häufiger im Erwachsenenalter auf.
Häufige Ursache von Schwindel bei Kindern und Jugendlichen: Niedriger Blutdruck
Hinter einem Pseudoschwindel steckt meist ein abfallender Blutdruck, der zu einer vorübergehenden Unterversorgung des Gehirns mit Blut führt. Der medizinische Fachbegriff lautet orthostatische Dysregulation: Der Blutdruck fällt plötzlich ab, wenn rasch in eine aufrechte Körperposition gewechselt wird – also, wenn das Kind z.B. aus dem Liegen oder Sitzen schnell aufsteht. Der Körper kann das entstandene Ungleichgewicht dann wieder selbst ausgleichen, so dass ein Pseudoschwindel in der Regel nicht lange anhält.
Gerade bei älteren Kindern und Jugendlichen in der Pubertät sind solche kleineren Kreislaufschwächen und Schwindelanfälle durch einen niedrigen Blutdruck keine Seltenheit. Denn viele Jugendliche schießen in der Pubertät förmlich vom einen auf den anderen Tag in die Höhe. Nach solchen Wachstumsschüben braucht der Kreislauf etwas Zeit, um sich an die neuen Bedingungen anzupassen. Und auch wenn die Hormone in der Pubertät verrücktspielen, kann das Schwindel auslösen – vor allem bei Mädchen und jungen Frauen vor und während der Menstruation.
Drehschwindel bei Kindern und Jugendlichen
Oft fällt es gerade kleineren Kindern noch schwer, die eigenen Körpergefühle genau zu beschreiben. Doch bei Schwindelsymptomen sind die Art und Intensität besonders wichtig, da diese Faktoren Hinweise auf die Ursachen geben – und damit die Basis für die richtige und effektive Behandlung legen. Wenn Ihr Kind den Schwindel eher als das Gefühl schildert, die Umgebung würde sich drehen oder wanken, dann deutet das auf einen echten Schwindel hin. In dem Fall ist bei Kindern eine Migräne ein häufiger Auslöser. Aber auch eine Mittelohrentzündung, virale Infekte oder eine Gehirnerschütterung können die Übeltäter sein. Versuchen Sie Ihr Kind aktiv dabei zu unterstützen, die Schwindelattacken genau zu beschreiben. Sie können für Ihr Kind auch ein Schwindeltagebuch anlegen, um die Häufigkeit, Dauer und Intensität der Schwindelanfälle detailliert eingrenzen zu können.
Schwindel bei Kindern und Jugendlichen: Was tun?

Tritt Schwindel bei Kindern auf, kann regelmäßiges Trinken helfen.
Wenn Ihr Kind von Schwindel geplagt wird, ist es wichtig ruhig zu bleiben und ihm zu helfen, sich zu entspannen. Legen Sie es auf den Rücken und lagern Sie die Beine hoch. Abrupte Bewegungen sollte es am besten vermeiden, bis das taumelige Gefühl aufhört. Gerade bei Schwindel, der durch einen niedrigen Blutdruck ausgelöst wird, ist regelmäßiges Trinken und eine ausgewogene Ernährung entscheidend, um den Kreislauf anzukurbeln – und einem zu niedrigen Blutdruck vorzubeugen. Ein nährstoffreiches Frühstück am Morgen liefert gesunde Energie für den Vormittag in Schule und Kindergarten. Auch regelmäßige körperliche Aktivitäten wie Ballsport, Turnen und allgemein Bewegung im Freien unterstützen die kindliche Entwicklung, regen den Kreislauf an und helfen noch dazu, den Gleichgewichtssinn zu schulen.
Schwindel bei Kindern und Jugendlichen - FAQs: Die wichtigsten Fragen im Überblick
Ist Schwindel bei Kindern und Jugendlichen gefährlich?
Schwindelgefühle treten bei Kindern und Jugendlichen häufig auf und sind in den meisten Fällen harmlos. Oft handelt es sich um einen sogenannten Pseudoschwindel, der durch Kreislaufschwankungen oder einen niedrigen Blutdruck ausgelöst wird. Dennoch sollte Schwindel ärztlich abgeklärt werden, besonders wenn er häufiger auftritt oder mit zusätzlichen Symptomen wie Übelkeit oder Kopfschmerzen einhergeht.
Was ist der Unterschied zwischen Pseudoschwindel und echtem Schwindel?
Beim Pseudoschwindel fühlt sich das Kind benommen oder taumelig, manchmal tritt auch ein Schwarzwerden vor den Augen auf. Dies wird oft durch Kreislaufregulationsstörungen verursacht. Ein echter Schwindel hingegen äußert sich durch das Gefühl, dass sich die Umgebung dreht oder zur Seite kippt. Hier liegt die Ursache meist im Gleichgewichtsorgan oder den Nervensystemen im Gehirn.
Warum haben viele Jugendliche in der Pubertät mit Schwindel zu kämpfen?
Während der Pubertät wächst der Körper oft sprunghaft, wodurch das Kreislaufsystem Zeit benötigt, um sich anzupassen. Dies kann zu Blutdruckabfällen und Schwindel führen. Auch hormonelle Veränderungen, insbesondere bei Mädchen vor und während der Menstruation, können den Kreislauf beeinflussen und Schwindel auslösen.
Welche Rolle spielt der Blutdruck bei Schwindelanfällen von Kindern?
Ein niedriger Blutdruck ist eine der häufigsten Ursachen für Schwindel bei Kindern und Jugendlichen. Besonders beim schnellen Aufstehen aus dem Sitzen oder Liegen kann es zu einem plötzlichen Blutdruckabfall kommen (orthostatische Dysregulation), wodurch das Gehirn kurzzeitig unterversorgt ist. Dies führt zu Benommenheit oder einem Taumelgefühl, das sich aber meist schnell wieder legt.
Kann eine Mittelohrentzündung Schwindel verursachen?
Eine Mittelohrentzündung kann das Gleichgewichtsorgan im Innenohr beeinträchtigen und Drehschwindel auslösen. Wenn Ihr Kind neben Schwindel auch über Ohrenschmerzen, Hörprobleme oder Fieber klagt, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.
Wie kann man Kindern helfen, ihre Schwindelsymptome besser zu beschreiben?
Kleinere Kinder haben oft Schwierigkeiten, ihre Beschwerden genau zu benennen. Eltern können helfen, indem sie gezielt nachfragen:
Fühlt sich der Schwindel wie Drehen, Wanken oder Taumeln an?
Tritt der Schwindel plötzlich auf oder hält er länger an?
Gibt es begleitende Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit oder Ohrenschmerzen?
Auch das Führen eines Schwindeltagebuchs kann helfen, Muster zu erkennen und dem Arzt genauere Informationen zu liefern.
Welche Maßnahmen können bei Schwindelattacken helfen?
Falls Ihr Kind über Schwindel klagt, sollte es sich sofort hinlegen und die Beine hochlagern. So wird der Blutfluss zum Gehirn verbessert und der Kreislauf stabilisiert sich schneller. Plötzliche Bewegungen sollten vermieden werden, bis das Schwindelgefühl nachlässt.
Kann eine falsche Ernährung Schwindel bei Kindern auslösen?
Unzureichende Flüssigkeitszufuhr oder eine mangelhafte Ernährung können den Blutdruck senken und Schwindel begünstigen. Ein nährstoffreiches Frühstück hilft, den Kreislauf in Schwung zu bringen. Regelmäßiges Trinken (am besten Wasser oder ungesüßter Tee) ist ebenfalls wichtig, um den Körper ausreichend zu versorgen.
Welche Rolle spielt Bewegung bei der Vorbeugung von Schwindel?
Regelmäßige Bewegung ist essenziell, um den Kreislauf zu stärken und das Gleichgewichtssystem zu schulen. Besonders Ballsportarten, Turnen und Bewegung an der frischen Luft helfen, den Körper an wechselnde Belastungen zu gewöhnen und Schwindelattacken zu reduzieren.
Wann sollte bei Schwindel ein Arzt aufgesucht werden?
Ein Arztbesuch ist ratsam, wenn:
Schwindel wiederholt auftritt oder über längere Zeit anhält.
Zusätzliche Symptome wie Übelkeit, Kopfschmerzen, Ohrenschmerzen oder Sehstörungen auftreten.
Der Schwindel nach einer Kopfverletzung auftritt (z. B. nach einer Gehirnerschütterung).
Das Kind deutlich unsicher auf den Beinen ist oder oft stürzt.