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Älterer Mann mit Hut in der Natur.

Schwindel und Wetter – so hängen sie zusammen

Lesezeit ca. 1 Min

Erst nass-kalt und grau, dann warm mit viel Sonnenschein – manchmal spielt das Wetter einfach verrückt. Und das kann sich auch auf unser Wohlbefinden auswirken. Nicht umsonst bekommt man bei Beschwerden ohne ersichtliche Ursache häufig den Satz „Das liegt bestimmt am Wetter“ zu hören. Auch Schwindel gehört zu den typischen Symptomen, die oft einem Wetterumschwung zugeschrieben werden – doch hängen Schwindel und Wetter wirklich zusammen?

Blauer Himmel, strahlende Sonne, angenehme Temperaturen – da ist gute Laune vorprogrammiert. Doch das Wetter soll nicht nur unsere Stimmung beeinflussen, sondern auch unsere Gesundheit – durch die sogenannte Wetterfühligkeit. Bei einer Studie des Deutschen Wetterdienstes gaben 50 % der Befragten an, dass sich das Wetter stark oder zumindest etwas auf ihre Gesundheit auswirkt. Zu den häufigsten Beschwerden zählen: Kopfschmerzen, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Gelenkschmerzen und Schlafstörungen. Und manche sehen Wetterumschwung auch als Ursache von Schwindel an.

So kommt es zur Wetterfühligkeit

Während wir die Außentemperatur in unserer Wetter-App oder einem Thermometer ablesen müssen, können wir uns auf unsere Körpertemperatur (fast) immer verlassen: Diese beträgt in der Regel nämlich 37°C. Dabei handelt es sich sozusagen um unsere „Betriebstemperatur“, bei der unser Organismus optimal funktioniert. Unser Körper versucht diese möglichst immer aufrechtzuhalten – durch die Regulation des vegetativen Nervensystems. Während diese körpereigenen Anpassungen bei manchen Menschen unbemerkt bleibt, können andere sie ganz deutlich spüren, sei es durch Kopfschmerzen, Müdigkeit oder eben Schwindel.

Bewiesen sind tatsächlich jedoch nur wenige Zusammenhänge zwischen Wetter und körperlichen Symptomen. Das liegt unter anderem daran, dass es viele weitere Faktoren gibt, die unser Wohlbefinden neben der Witterung beeinflussen können – wie z.B. Lärm, Luftverschmutzung, Stress oder der eigene Hormonhaushalt.

Bei diesem Wetter kann’s uns schwindelig werden

Hitze, Kälte, Schwüle, Temperatur- und Luftdruckschwankungen – je nach Wetterlage können sich unterschiedliche Beschwerden bemerkbar machen. Welche Symptome bei welchem Wetter auftreten, ist natürlich von Mensch zu Mensch unterschiedlich.

Blick in einen Garten an einem heißen Sommertag

Viele Menschen regieren bei bestimmten Wetterlagen mit Schwindel - so auch bei Hitze.

Zu Schwindel kann es aber vor allem bei den folgenden Witterungen kommen:

  • Hitze:
    Um an heißen Tagen die Körpertemperatur zu regulieren, fangen wir an zu schwitzen. Damit die Wärme über die Haut abgleitet werden kann, weiten sich die Blutgefäße der Haut, sodass diese stärker durchblutet wird. Allerdings verringert sich dadurch auch der Blutfluss zu anderen Organen und Geweben, sodass der Blutdruck sinkt. Die Folge: Kreislaufprobleme wie Schwindel. Natürlich verlieren wir durchs Schwitzen auch viel Flüssigkeit, was den Blutfluss weiter verlangsamen und die Beschwerden bei heißem Wetter verstärken kann.

  • Luftdruckschwankungen:
    Während wir Temperaturschwankungen ganz deutlich wahrnehmen können, scheint es so, als ob Druckschwankungen einfach an uns vorbeiziehen. Doch tatsächlich haben wir eine Art inneres Barometer: Spezielle Rezeptoren an unserer Halsschlagader, die Pulsfrequenz und Blutdruck steuern, reagieren nämlich auf Luftdruckschwankungen. Es wird vermutet, dass diese Rezeptoren bei wetterfühligen Menschen besonders empfindlich sind. Dies kann zu Störungen des Blutdrucks führen und letzten Endes auch zu Schwindel.

Tipps gegen Wetterfühligkeit

Wenn auch bei Ihnen bei bestimmten Witterungen alles außer Balance gerät und Sie von Schwindel betroffen sind, können Sie diese Tipps bei Wetterfühligkeit unterstützen:

Luft

Bei jedem Wetter an die frische Luft

Die meiste Zeit des Tages sitzen wir in klimatisierten Räumen. Damit sich die Anpassungsfähigkeit Ihres Körpers an verschiedene Witterungen verbessert, hilft es, bei jedem Wetter nach draußen zu gehen – egal ob bei Regen, Wind oder Sonnenschein.

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Den Körper abhärten

Auch Wechselduschen oder Saunagänge können den Körper trainieren, sich an plötzliche Wetterumschwünge zu gewöhnen.

Bewegung

Die Basis muss stimmen

Durch regelmäßige Bewegung, ausreichend Schlaf und eine ausgewogene Ernährung kann Ihnen das Wetter weniger anhaben.

Biowetter-Vorhersagen

Falls Sie sich zu den Wetterfühligen zählen: Es gibt sogar spezielle Wettervorhersagen, damit Sie genau wissen, wann Sie mit wetterbedingten Beschwerden, wie Schwindel, rechnen können. Diese sogenannten Biowetter-Vorhersagen finden Sie beim Deutschen Wetterdienst oder bei menschenswetter.de, wo Sie die Vorhersage sogar detailliert nach Schwindel filtern können.

Schwindel und Wetter – FAQs: Die wichtigsten Fragen im Überblick

Kann Schwindel wirklich vom Wetter kommen?

Ein direkter Zusammenhang ist wissenschaftlich nur schwer nachweisbar, dennoch berichten viele Menschen von Schwindel bei bestimmten Wetterlagen. Vor allem Wetterfühligkeit kann eine Rolle spielen, wenn der Kreislauf durch Hitze, Kälte oder Luftdruckschwankungen beansprucht wird.

Kann Hitze Schwindel auslösen?

Bei hohen Temperaturen erweitern sich die Blutgefäße, damit der Körper überschüssige Wärme über die Haut abgeben kann. In der Folge kann der Blutdruck abfallen und die Durchblutung des Gehirns kurzfristig vermindert sein – dadurch kann Schwindel auftreten. Zusätzlich geht durch das Schwitzen Flüssigkeit verloren, wodurch der Kreislauf stärker beansprucht wird.

Was bedeutet Wetterfühligkeit genau?

Wetterfühligkeit beschreibt körperliche oder emotionale Reaktionen auf Witterungsveränderungen – darunter Kopfschmerzen, Müdigkeit, Kreislaufprobleme oder eben Schwindel. Die Ursachen sind individuell verschieden und können mit dem vegetativen Nervensystem oder der Reizverarbeitung im Gehirn zusammenhängen.

Was kann ich bei wetterbedingtem Schwindel tun?

Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft – unabhängig vom Wetter – kann die Anpassungsfähigkeit des Körpers verbessern. Auch Wechselduschen und eine gesunde Lebensweise mit ausreichend Schlaf und Flüssigkeit tragen zur Stabilisierung bei. Wichtig ist, auf die Signale des Körpers zu achten.

Gibt es spezielle Vorhersagen für wetterbedingte Beschwerden wie Schwindel?

Sogenannte Biowetter-Vorhersagen informieren über mögliche körperliche Reaktionen auf bestimmte Wetterlagen. Diese sind beispielsweise beim Deutschen Wetterdienst abrufbar. Teilweise lassen sich die Beschwerden nach Art – etwa Schwindel – filtern.